„Von wegen 6, Drugs & Rock'n'roll – jetzt gibt’s auf die 12!“ - Volume 4

„Von wegen 6, Drugs & Rock'n'roll – jetzt gibt’s auf die 12!“ - Volume 4

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Cheerioh!

Willkommen zur vierten Ausgabe meines neuen Newsletters! Ohne große Worte – tauchen wir ein in meine Musik, Rock'n'Roll und Aktuelles aus dem Leben als Bühnenkünstler ohne Netz und doppelten Boden.

Alle Ausgaben dieses Newsletters sowie weitere Beiträge gibt’s übrigens auch auf meinem Blog.

Heute: Künstler – Leben im freien Fall

Von Angestellten höre ich immer wieder, dass ihnen Sicherheit und ein fester Arbeitsrahmen wichtig sind. Man möchte möglichst pünktlich Feierabend haben und sich auf bestimmte Dinge verlassen können, z.B.: stets ausreichend Arbeit, garantierter Lohn oder geregelte Arbeitsabläufe.

Für mich waren solche Strukturen schon immer irgendwie hinderlich. Ein Grund dafür liegt dabei im kreativen Arbeiten. Ein essentieller Bestandteil meiner Arbeit ist kreativ. Bestimmte Ideen kommen mir weder unter Zwang, noch durch Struktur. Zwar gibt es viele Strategien, wie man Kreativität fördern und generieren kann, jedoch braucht auch das einen entsprechenden Raum. Um wirklich kreativ zu sein muss ich mich von vielen Dingen frei machen – wenn auch nur für den Moment. Hinderlich sind sowohl das ständige Streben nach Sicherheit, als auch strukturierte Arbeitsabläufe. Auch Stress verhindert kreative Entfaltung. Um es bildlich darzustellen: Es reicht nicht, sich an einer Klippe verkrampft am Geländer festzuhalten. Man muss springen. Und um an der anderen Seite anzukommen, muss man sich von so viel Ballast wie möglich freimachen – sonst stürzt man ab. Ab einem gewissen Alter versteht wahrscheinlich jeder, wie schwer das sein kann.

Dieses Loslassen, Springen, Kreativ sein ist allerdings keine einmalige Sache, sondern ein stetiger Prozess – ein wenig wie ein Leben im freien Fall. Vielleicht auch ein wenig, wie ein Fallschirmspringer, der immer wieder hinauffliegt, um erneut aus dem Flugzeug zu springen, nur jedes Mal ein Stück höher.

Auch für die Bühne muss ich frei sein. Erst wenn ich mich durch meine Kunst komplett öffnen kann – mit all' meinen Ängsten, Abgründen, Fehlern und Schwächen – dann wird das was ich tue wirklich gut und ermöglicht es dem Publikum, sich damit zu identifizieren. Während es in anderen Professionen mitunter ausreicht, einfach hart zu arbeiten, viel zu lernen und die entsprechende Anstrengung reinzustecken, reicht das auf der Bühne nicht. Es ist jedes Mal eine Art Sprung von einer Klippe – manchmal ins kalte Wasser, manchmal über eine überschaubare Kluft, manchmal mit Anlauf, manchmal ohne die andere Seite zu sehen.

Es ist die Gewissheit der Ungewissheit, das in Kauf nehmen des Scheiterns, die Freude daran, stets einen Schritt weiter zu gehen als das Mal zuvor. Als Künstler ist man Pionier, Entdecker und Abenteurer zugleich.

Während manche das überhaupt nicht verstehen und fälschlicherweise meinen, was ich tue sei ein Hobby, gibt es andere, die genau das mit den Worten „ich könnte das nicht“ bewundern. Ich bin jedoch der Meinung, dass jeder das lernen kann, wenn er nur bereit ist, diesen Weg zu gehen.

blu12 Blickwinkel

Jeden Monat gibt es an dieser Stelle meinen ganz persönlichen Blickwinkel: heute der Blick auf die Bucht von La Spezia. Das Zitat ist ein Ausschnitt aus meinem Song „Talisman“ (engl. translation: „Your fate is a talisman, hangs on a rope around your neck. It would still shine today if you hadn't used him as a scapegoat. Buy yourself a new one, a pebble will do as well.“), in dem es um das Leben als eine Abfolge von Geschehnissen geht und wie sich Menschen aus dieser Kausalität heraus Dinge aufbürden.

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Neues in Kürze:

  • blu12 spielt an Orten, wo Kultur wirklich gebraucht wird – im Rahmen der mitossi Crazy Heart Tour! Ihr habt passende Orte dafür? Dann schreibt mir!
  • Die 5. Ausgabe der Mitossi Radio Show – exklusiv auf Patreon und wieder mit blu12 live – kommt diesen Monat mit einer Spezialausgabe zu den Feiertagen – also nicht verpassen: https://www.patreon.com/mitossi (jede Unterstützung rockt!)
  • An dieser Stelle wünsche ich euch jetzt schon mal: rockige Fest- & Feiertage, tanzt mindestens genauso viel wie ihr esst, schenkt bedacht und nachhaltig und startet das neue Jahr statt mit Böllern einfach mit einem Feuerwerk an neuen Ideen!

blu12 Backstage-Tagebuch

Was mache ich eigentlich den ganzen Tag? Was gibt's Neues & was bedeutet das für dich?

Es ist wieder soweit: aktuell findet hinter der Bühne mehr statt als auf der Bühne. Zwar haben wir keinen offiziellen Lockdown (wahrscheinlich um sich dieses Jahr noch besser um Hilfspakete für betroffene Branchen zu winden), dennoch kann ein Großteil der Veranstaltungen nicht stattfinden. Alle (meine) Musikveranstaltungen bis (mindestens) Ende des Jahres sind abgesagt oder finden erst gar nicht statt. Trotz ausgefeilter und erprobter Hygienekonzepte und 2G+ schafft es die deutsche Bürokratie auch kleinere Veranstaltungen unmöglich zu machen, während tausende Menschen ohne Maske im Fußballstadium sitzen. Aber ich will mich hier nicht weiter aufregen – denn wir sind es bereits gewohnt an letzter Stelle zu stehen. Wie sagt man so schön: die Letzten werden die Ersten sein – zumindest wenn man daran arbeitet. Und genau das tue ich aktuell im Hinblick auf die neue blu12 Bühne. Ziel ist es, mobil und autark an jedem erdenkbaren Ort (inklusive meinem Tourbus-Dach) Musik zu spielen.

Erst heute kam das zentrale Element des Lichtkonzepts an: 6 Ape-Lights – kleine LED-Strahler, welche durch integrierten Akku und 2,4GHz Fernbedienung kabellos für das richtige Ambiente sorgen.

Abgesehen vom Licht ist eine der größten Herausforderungen im technischen Bereich das Monitorsystem. Monitoring bedeutet im Bühnenkontext den Teil der dafür sorgt, dass die Musiker sich selbst hören (während die Beschallungsanlage das Publikum beschallt). Oft verwendet man dafür entsprechende Bodenmonitore, welche auf die Bühne schallen. Um jedoch das Gepäck zu verkleinern und auf dem Tourbus-Dach weniger Gewicht zu haben, erprobe ich aktuell In-Ear-Monitoring, also kurz: Kopfhörer. Das ganze sollte natürlich per Funk funktionieren. Als besonders schwierig stellt sich die Wahl des Kopfhörers heraus. Als „Anfänger“ auf dem Gebiet macht ein High-End Gerät vielleicht nicht ganz so viel Sinn. Billig sollte es auch nicht sein. Insbesondere sollte es aber klanglich einwandfrei sein und ordentlich im Ohr sitzen. Mittlerweile teste ich bereits das dritte System – mal schauen wie lange es dauert, bis ich vorerst zufrieden bin.

In-Ear Monitoring bietet zudem die Möglichkeit, auch in lauten Umgebungen (z.B. lautes Publikum) oder beim bewegen auf der Bühne stets den optimalen Klang auf den Ohren zu haben, um so wiederum die bestmöglich Spielqualität zu liefern.

Was noch aussteht ist ein neues Batteriesystem im Tourbus, um alle Geräte entweder zu laden oder direkt vor Ort mit Strom zu versorgen. Zudem steht die Dachkonstruktion noch aus, welche in Zukunft ermöglichen soll, an fast jedem Ort eine gute sichtbare Bühne aufzubauen.

Finanziert wird dieses Projekt der „mobilen Bühne“ übrigens unter anderem durch das GVL Stipendienprogramm „Neustart Kultur“, wo mein Projekt entsprechend ausgewählt wurde. Startbereit wird das Ganze übrigens voraussichtlich im Februar 2022 sein.

Die „mobile blu12 Bühne“ (ich bin noch offen für Namensvorschläge für das Projekt!) wird dann nicht nur buchbar sein, sondern wird ebenfalls mit mitossi's Crazy Heart Tour unterwegs sein. Auch überlege ich bereits, wie sich die Idee international erweitern lässt – schließlich zieht es mich stets an die schönen Küsten dieses Kontinents …

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Der Jahresausklang 2021 wird somit für mich ein großes Luftholen für ein großartiges Jahr 2022. Also egal wie heftig die Brandung der Corona-Wellen noch wird, ich hole mein Surfbrett raus und rocke mit euch Richtung Sandstrand. Stoßen wir dieses Jahr mit einem Sex on the beach, Rock'n'Roll Musik und einem Feuerwerk aus Vorfreude an und lassen die guten Vorsätze mal weg.

Wir lesen uns in einem Monat wenn es wieder heißt: Von wegen 6, Drugs & Rock'n'Roll, jetzt gibt’s auf die 12!

Martin aka blu12 aka Rampensau

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