Privates Instagram

Nachhaltigkeit heißt nachhaltig zu sein

Wie ihr sicher auch habe ich einen langen Weg mit den sozialen Medien hinter mir. Für viele sind die sozialen Medien ein Bereich, der ihr Leben maßgeblich definiert. Auch wenn ich das Glück hatte, zu einem großen Teil ohne die sozialen Medien aufzuwachsen und mich dann langsam herntastete, hatte sie trotzdem einen großen Einfluss auf mich. Es gibt auf jeden Fall einige Dinge, welche ich ohne Plattformen wie Myspace, studiVZ, Facebook, Instagram, Youtube und andere nicht erfahren und erlebt hätte. Je mehr jedoch der Einfluss dieser Plattformen auf die Gesellschaft wuchs, desto größer wurden auch die weniger positiven Seiten davon. Da wir im Kapitalismus leben dreht sich fast alles um Profit. Das bedeutet, dass auch deine persönlichen Daten, deine Ideen, Gedanken, Fotos und kreative Entwürfe eine Ressource für Profit werden. So kommt früher oder später immer der Punkt, an dem man die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen sollte und herausfinden muss, welche tatsächlichen Kosten damit verbunden sind.

Du bezahlst immer

Du hast bestimmt schon oft Sätze wie "die haben doch sowieso schon meine Daten..." gehört. Das stimmt und gleichzeit stimmt es nicht. Auch wenn es schwer ist, gibt es dennoch immer Wege sich selbst zu schützen und nachhaltiger im Internet unterwegs zu sein. Das Wichtigste was man meiner Meinung nach wissen sollte ist: du bezahlst immer! Egal ob im Internet oder im realen Leben - nichts ist für umsonst. Man könnte es auf die einfache Gleichung herunterbrechen: es ist kostenlos beizutreten aber du bezahlst mit deinen Daten.

Nach mehr als 10 Jahren auf den sozialen Medien habe ich eine Menge über diese Plattformen, das Internet allgemein und mich selbst gelernt. Aber es geht nicht nur darum zu lernen und zu reflektieren, sondern vor allen Dingen darum, entsprechende Schlüsse zu ziehen und danach zu handeln. Für mich ist nachhaltiger werden nicht nur damit verbunden weniger zu konsumieren oder weniger Müll zu produzieren. Es geht um jeden Teil meines Lebens. Es geht darum Lösungen zu finden, um jeden Teil meines Lebens nachhaltiger zu gestalten, so dass es langfristig Sinn macht. Daher reden wir jetzt mal Tacheles über Instagram und Facebook:

Einfach mal ein paar Fakten

Ich bin Facebook 2010 beigetreten. Ich war viele Jahre recht aktiv und habe mehrere Seiten und unzählige Veranstaltungen erstellt etc. Von all' den Dingen die ich zu Werbezwecken für meine Musik (über eine Zeitspanne von 11 Jahren) gemacht habe, war Facebook die ineffektivste. In der gesamten Zeit hatte ich nur eine Hand voll Anfragen und insgesamt Null gebuchte Auftritte über die Plattform. Heute habe ich öffentlich auf Facebook angeküdigt, dass ich meine Seite "Martin Schütz Live Musik für dein Event" morgen löschen werde.

Ich bin Instagram 2016 beigetreten. Ich war die meiste Zeit dort aktiv. In 5 Jahren konnte ich sage und schreibe einen gebuchten Auftritt über die Plattform akquirieren. Gestern habe ich mein Profil auf privat gestellt. Das bedeutet, dass du mir immernoch dort folgen kannst, jedoch erst eine Anfrage stellen musst, welche ich bestätigen muss bevor du meine Inhalten sehen kannst.

Warum habe ich das gemacht?

Facebook: Ohne entsprechend Geld oder einen enormen Zeitaufwand zu investieren (oder eher beides) ist es praktisch fast unmöglich, aus der Plattform Vorteile zu ziehen außer vielleicht seine Zeit zu verschwenden. Zudem stimme ich der Art und Weise wie Facebook mit Daten und Sicherheit umgeht, sowie vielen damit verbundenen Themen, nicht zu.

Instagram: Da Instagram heute praktisch Facebook ist, treffen hier die gleichen Punkte zu. Was viele nicht wissen: durch das Hochladen von Fotos gibt man die Rechte daran an Instagram ab. Das bedeutet, dass Instagram damit machen kann was es will. Sogar jeder Andere kann deine Fotos einfach runterladen und weiterverwenden ohne dass du ernsthaft etwas dagegen tun kannst. Das Profil auf privat zu stellen limitiert das und gibt dir mehr Möglichkeiten, deine Rechte einzufordern.

Wie man regelmäßig aus den Nachrichten entnehmen kann, kümmert sich Facebook und damit auch Instagram wenig um Datensicherheit u.ä. Ein Geschäft auf einem so unsicheren Fundament aufzubauen ist daher mindestens dumm, aber auch unverantwortlich. Was mich angeht: Ich möchte solche Herangehensweisen nicht unterstützen und versuche das wo immer möglich zu vermeiden. Für mich ist das nur ein logischer Schritt auf dem Weg dahin nachhaltiger zu werden.

Was bringt die Zukunft?

Ich weiß noch nicht genau, wie ich die sozialen Medien in Zukunft handhaben werde. Persönlich denke ich wäre es an der Zeit für eine neue Plattform auf einer neuen Ebene, welche die Nutzer - insbesondere die Kreativen an die erste Stelle stellt anstatt sie, wie Facebook, auszunutzen. Ich glaube zudem, dass eine Live-Musik Erfahrung tausend Mal eindrucksvoller ist als eine online Erfahrung. Daher wird mein Fokus in Zukunft auch darauf liegen. Werde ich Instagram auch löschen? Ich weiß es noch nicht, das wird die Zeit zeigen. Im Moment ist diese Webseite der Ort, an dem ich die meisten meiner Gedanken, Fotos und Medien teilen werde, also bleibt dran!

Update August 2022: My Instagram Profil ist aktuell wieder öffentlich, jedoch habe ich fast alles bis auf einen erklärenden Beitrag gelöscht. Die Idee davon ist, jeden der nach blu12 sucht auf diese Webseite zu führen. Davon abgesehen habe ich dort nichts weiter geteilt und plane das auch in der Zukunft nicht.

de_DEDE