„Von wegen 6, Drugs & Rock'n'roll – jetzt gibt’s auf die 12!“ - Volume 3“

„Von wegen 6, Drugs & Rock'n'roll – jetzt gibt’s auf die 12!“ - Volume 3

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Cheerioh!

Willkommen zur dritten Ausgabe meines neuen Newsletters! Ohne große Worte – tauchen wir ein in meine Musik, Rock'n'Roll und Aktuelles aus dem Leben als Bühnenkünstler ohne Netz und doppelten Boden.

Alle Ausgaben dieses Newsletters sowie weitere Beiträge gibt’s übrigens auch auf meinem Blog.

Heute: Herbstblues – die Entdeckung der Melancholie

Wer denkt, Rock'n'Roll sei nur Spaß und Halligalli, der täuscht. Der Rock'n'Roll hat seine Wurzeln unter anderem im Blues. Und ohne hier jetzt großartig Musikgeschichte aufmachen zu wollen: Blues hat erst mal nichts mit Halligalli zu tun. Blues spricht von Schmerz und Verlust. Blues ist ehrlich und Blues ist direkt. Und wenn ich nun einen Bogen von den alten Blues-Klassikern bis zur aktuellen Rockmusik spannen würde habe ich das Gefühl, dass es immer auch irgendwie um den Verlust von und der Suche nach etwas geht. Mal tief deprimiert, mal hoch euphorisch schwingt dabei stets mehr oder weniger Melancholie mit. Für mich ist das die geheime Zutat, die richtige Würze für großartige Musik.

Ohne diesen tief gefühlten Schmerz, sei er persönlicher Natur oder in Form von „Weltschmerz“, wäre der Rock'n'Roll wohl nicht das, was er ist. Trotzdem ist genau dieser Schmerz, Auslöser jener ominösen Melancholie, oft gut versteckt hinter viel Brimborium: coole Klamotten, schillernde Lichtshows, monumentale Instrumentierungen sowie jegliche Rocker-Klischees.

Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass manche Rockhymnen, zu denen wir tanzen und mit grölen nur das Sahnehäubchen auf einem musikalischen Werk sind, welches weitaus melancholischer ist und viel mehr Schmerz verarbeitet, als manche Hits vermuten lassen würden.

Andere wiederum schreien es geradezu heraus, wie z.B. Springsteens „Born in the U.S.A.“.

Ich denke daher, wenn man die Musik und die Menschen dahinter wirklich verstehen möchte, sollte man genauso auf die leiseren, melancholischeren Töne hören.

Schließlich: gebrüllt werden oft nur die Parolen, doch Geschichten erzählt man sich in Lagerfeuer-Atmosphäre.

blu12 Blickwinkel

Jeden Monat gibt es an dieser Stelle meinen ganz persönlichen Blickwinkel: heute der Blick auf den Bahnhof von Manarola. Das Zitat ist ein Ausschnitt aus meinem Song „Geisterbahnhof“, in dem es um den Verlust von Entschlossenheit und Aufbruchsstimmung geht, welche sowohl persönlich als auch gesellschaftlich entscheidend für die Weiterentwicklung ist.

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Neues in Kürze:

  • Für Kurzentschlossene: blu12 spielt live zum Arnstädter Bachadvent, Freitag den 26.11.2021 im alten Rektorat (abends, Zeiten einfach im Programm nachschauen)
  • Die 4. Ausgabe der Mitossi Radio Show ist online – exklusiv auf Patreon und wieder mit blu12 live: https://www.patreon.com/mitossi (jede Unterstützung hilft!)
  • Die mobile blu12 Bühne geht ab sofort in die Bauphase. Mehr dazu in der nächsten Newsletter-Ausgabe, sowie bald auf dem blu12 Blog!

blu12 Backstage-Tagebuch

Was mache ich eigentlich den ganzen Tag? Was gibt's Neues & was bedeutet das für dich?

Manchmal mache ich alles und nichts. Selbstständigkeit bedeutet, es gibt keinen festen Feierabend. Gerade als Künstler ist man ständig mit seinen Projekten beschäftigt. Manche Tage sind wie aufstehen – anfangen, aufhören – schlafen gehen. Alles fühlt sich manchmal wie ein großer Fluss an, in dem man versucht, irgendwie die Wassermassen ein wenig in die richtige Richtung zu lenken. Doch der Fluss fließt stetig weiter. Die Kunst ist, hier und da ein paar Wellen zu schlagen. Für Außenstehende mag das manchmal etwas merkwürdig wirken, insbesondere wenn man selbst bloß an den Fluss kommt, einen Eimer Wasser schöpft und den Eimer dann Punkt 16 Uhr zur Seite legt.

Entsprechend kann die Arbeit manchmal etwas überwältigend sein. Man steht vor endlosen Zu-Erledigen-Listen, versucht zwischen den einzelnen Projekten zu jonglieren und beschäftigt sich etwas widerwillig mit rechtlichen Themen, welche einem einfach nur Zeit rauben. Das geht nicht selten an die Substanz – gerade in ungewissen Zeiten wie diesen. Jedoch ist es für mich keine Option, auf 50% zu arbeiten. Auf der Bühne brauche ich immer 100% Fokus und volle Energie.

Daher ist es für mich besonders wichtig, rechtzeitig Auszeiten zu nehmen. Seit letztem Jahr nutze ich dafür Zeit im Herbst. Es ist die Zeit zwischen Hochsaison und Weihnachtsgeschäft, die Zeit, in der im Süden noch Sommer ist und im Westen die Meeresküste nicht mehr überfüllt – beides perfekt um Kraft zu tanken.

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Letztlich liebe ich jedoch diese Achterbahnfahrt zwischen stressigen Wochenenden und entspannten Montagen, zwischen 20-Stunden Tagen und lange Ausschlafen, zwischen einem Abend mit vollem Fokus und einem Tag voller Zerstreuung.

Während ich diese letzten Zeilen schreibe ist es 3:20 Uhr. In diesem Sinne: Guten Morgen und schön dass ihr mit dabei wart! Wir lesen uns in einem Monat wenn es wieder heißt: Von wegen 6, Drugs & Rock'n'Roll, jetzt gibt’s auf die 12!

Martin aka blu12 aka Rampensau

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